Vorschau
RURAL-URBAN

Friederike Klotz · Michelle Lloyd · Ommo Wille

16. August 2025 bis 28. September 2025
Vernissage: Freitag, 15. August 2025, 19.00 Uhr
Ausstellungsende: Sonntag, 28. September 2025, 19.00 Uhr

In der fünften Ausstellung unserer Landschaftsreihe zeigt der Kunstverein Neukölln die Werke von drei Künstler:innen aus Berlin. Auch in dieser Ausstellung wird das Verhältnis von Mensch und Landschaft und Stadt und Natur thematisiert.

Der Mensch hat schon in der Frühzeit die ursprünglichen Landschaften durch Ackerbau und Bergbau landschaftsprägend verändert. Landschaft wird zu einem durch den Menschen gestaltetes Sujet. Prinzipien der geometrischen Mathematik finden sich vielfach in den Bauplänen der Natur (Symmetrie, Hexagone, Fibonacci-Folge) wieder. Doch der exakte rechte Winkel und Geraden sind Konstrukte des menschlichen Geistes. Sie finden sich schon früh in der Architektur der Behausungen und in der Strukturierung von Anbauflächen und dem Anlegen von Wegesystemen zu Land und im Wasser. Diese Strukturen verdichten sich zu Siedlungen, Städten, Megacities bis hin zu den utopischen Zukunftsvisionen.

 

In den gezeigten Arbeiten von Ommo Wille ist die heimatliche norddeutsche Küstenlandschaft des Künstlers das Sujet. Mit scheinbar schnell gesetzten Pinselstrichen auf dem Malgrund entstehen die Landschaften. Sie sind jedoch das Resultat eines  längeren Malprozesses von der Skizze über die Schichtung von lasierten und pastosen Farbschichten. Es sind Werke zwischen Naturschilderung und Abstraktion entstanden.

Friederike Klotz entwirft in ihren Arbeiten futuristische Siedlungssysteme und die Auswirkung auf die Gesellschaft. Es entstehen aus transparenten recycelten Verpackungsmaterialien urbane verdichtete Architekturen und Zukunftsvisionen von Städten. Ebenso in den geschichteten Zeichnungen auf Acrylglas. Es entstehen komplexe verdichtete Welten. Die Transparenz wird zu einem Mittel das Privates zu Öffentlichem macht.

Der Ausgangspunkt der Kunst von Michelle Lloyd ist immer die Natur. Sie thematisiert den Eingriff des Menschen in die Natur. Die Künstlerin arbeitet oft in Werkreihen, so auch in der Werkreihe, die im Kunstverein Neukölln gezeigt wird. Es sind Exemplare von naturbezogenen Architekturen, wie sie in Wäldern, Parks oder Gärten installiert werden. Als Sujet werden sie zentral, ohne die sie später umgebende Natur dargestellt.