#bisaufweiteres 2: Cut Temporare Mainzer 42

Birgit Hölmer

4. Dezember 2020 bis 20. Dezember 2020
Ausstellungsbeginn: Freitag, 4. Dezember 2020, 14.00 Uhr
Ausstellungsende: Sonntag, 20. Dezember 2020, 20.00 Uhr

Entdecken Sie raumgreifende Installationen der neuen Ausstellungsreihe #bisaufweiteres durch die großen Schaufenster des Kunstverein Neukölln. Bei geschlossener Tür freuen wir uns auf Ihren Besuch während der regulären Öffnungszeiten.

Künstlerin/Foto: Birgit Hölmer, Grafik: René Moritz

Pstkarte "Cut Temporare Mainzer 42", Künstlerin/Foto: Birgit Hölmer, Grafik: René Moritz

Der Kulturbetrieb schließt, wir öffnen: #bisaufweiteres

In einer vorerst unbefristeten Ausstellungsreihe reagiert der Kunstverein Neukölln auf die notwendig gewordene, erneute Schließung von Kunsträumen. Geplante Ausstellungen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben, eine verlässliche Planung erscheint vorerst nicht möglich zu sein.

Aus diesem Grund führen wir ein für uns neues Format ein: Die Solo-Schaufensterausstellungen.

Bis auf weiteres werden in einem zweiwöchigen Turnus zu den Öffnungszeiten die Fenster zum Ausstellungsraum geöffnet. Zu sehen sein werden raumgreifende Installationen, die sich den  Besucher*innen sowie spontanen Flaneur*innen offenbaren. Die Themen mögen von der aktuellen krisenhaften Situation beeinflusst sein oder sich allgemeinen künstlerischen Fragestellungen und Ausdrucksweisen verpflichten.

 

Birgit Hölmers CUTs sind wie Zufallsbekanntschaften, kleine Lichtblicke an einem vielleicht unbedeutenden oder auch stressigen Tag, die einer Person an unerwarteten Orten im urbanen Raum begegnen und sie zum Innehalten einladen oder auffordern. Hat die Fensterscheibe einen Riss? Was sind das für Schraffuren?

Meist ohne Ankündigung dekodiert die Künstlerin die Tristesse (verlassener oder) leerstehender Räume im Stadtraum Berlin und schafft durch ihre Interventionen temporäre Orte der unvermittelten Kunstbegegnung. Als Arbeitsmittel dienen schmale, verschiedenfarbige Klebestreifenreste von Stickern, eigentlich Abfallprodukte, die es ihr ermöglichen, spontan auf eine unmittelbare Umgebung zeichnerisch und raumbezogen zu reagieren. Ohne vorbereitende Skizze geht die Künstlerin direkt ans Werk und beklebt die Fenster, wobei sie sich in ihrer abstrakten Ausdruckssprache jenseits normativer Vorstellungen der Bildenden Kunst bewegt.

Vielfalt ist, wie in ihrem gesamten Œuvre garantiert: kreisförmige Strukturen, rechteckige Gebilde, netzartige Anordnungen, komplexe Einzelformen. Streng geometrische neben weichen Strukturen verleihen den CUTS einen ephemeren Charakter.

Im Fall von Cut Temporare Mainzer 42 ist die Begegnung nicht dem Zufall geschuldet, sondern inständig gewünscht. Am künstlerischen Entstehungsprozess ändert dies hoffentlich nichts.

 

Konzeption: Rebekka Liebmann