+eins #3

Tom Früchtl · Sabine Groß

19. November 2022 bis 8. Januar 2023
Vernissage: Freitag, 18. November 2022, 19.00 Uhr
Ausstellungsende: Sonntag, 8. Januar 2023, 16.00 Uhr

Das Ausstellungsende findet als Finissage mit Künstler:innengespräch statt.

+eins #3

Postkarte "+eins #3"

Zwei Künstler*innen, die die Arbeit des*der Andere*n bereits länger verfolgen, „wert“schätzen und noch nie gemeinsam ausgestellt haben, den Wunsch hierzu aber verspüren, treffen öffentlich zusammen, um ihre Werke zu präsentieren. Neben Anerkennung für und Neugierde auf die Positionen des*der Andere*n, sind es Analogien und Anknüpfungspunkte zwischen dem eigenen und dem fremden Schaffen, die den künstlerischen Dialog in der Ausstellung vorantreiben sollen.
Tom Früchtl wurde vom Kunstverein Neukölln e.V für die Ausstellungsreihe „+eins“ eingeladen, eine*n Partner*in zu bestimmen und wählte für diese, dritte und letze Ausgabe der Reihe, Sabine Groß.

 

kleines Drecksbild#11

Tom Früchtl, „kleines Drecksbild#11“, 2021, Öl auf Nessel, 18 x 27 cm, Foto: Künstler

Tom Früchtl verhandelt mit seiner Malerei die so alte wie immer noch aktuelle Frage nach der Kunst des Malens, nach der Frage des Verhältnisses zwischen dem Gegenstand und seinem Abbild. Kann das Bild beides zugleich sein? Wie ist das mit der Simulation von Wirklichkeit? Seine Tape-Bilder sind in Wirklichkeit gemalte Illusion, die zum Bild erkorene Speditionsdecke geht unmerklich in Malerei über. Bei den Drecksbildern ist Farbe so aufgetragen, dass das Material Farbe zum verwechseln ähnlich Schmutz und Spur darstellt. Früchtl konfrontiert uns in seinen Werken spielerisch leicht mit der konkreten Dinglichkeit der Objekte.
Tom Früchtl lebt und arbeitet in Berlin. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen in Institutionen und Galerien im In- und Ausland gezeigt.


Sabine Groß‘ künstlerisches Werk beschäftigt sich mit der grundlegenden Fragestellung nach den Bedingungen und Voraussetzungen von Kunst. Ihr Interesse gilt der Sichtbarmachung der Mechanismen, die ein Kunstwerk im sogenannten Kunstbetrieb ‚funktionieren‘ lassen. Ihre patinierten und bemalten Abgüsse von Leinwänden, Sockelarrangements oder reinszenierten Inkunablen der Kunstgeschichte werden so zu Abbildern und Repräsentanten, die die Welt der Kunst als eine Bühne begreifen und die interessante Frage stellen: Sind Kunstwerke Schauspieler ihrer selbst und wenn nicht, was dann?
Sabine Gross ist seit 2009 Professorin für Bildhauerei an der Kunsthochschule Mainz.
Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen in Institutionen und Galerien im In- und Ausland gezeigt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.


In der letzten Ausstellung der Reihe „+eins“ stehen sich zwei Skulpturen von Sabine Groß und ein Gemälde von Tom Früchtl gegenüber. Den Begriff Skulptur oder Gemälde könnte man in diesem Fall auf beide Werke gleichermassen anwenden. Die gemalten Oberflächen stellen eine Gemeinsamkeit dar, die beide Positionen verbinden.
Auch wenn beide Künstler sich mit dem Abbild von Wirklichkeit auseinandersetzen, sind die individuellen Hintergründe, die den jeweiligen Enststehungsprozessen zugrunde liegen unterschiedlich und machen neugierig auf diese Gegenüberstellung.